Alte Thurbrücke in Bischofszell – eine wunderschöne Natursteinbrücke aus dem Mittelalter
Mit 116 Metern ist die alte Thurbrücke in Bischofszell die längste, noch aus dem Mittelalter stammende Brücke der Schweiz. Aufgrund der vielen Knicke im Grundriss wird sie oftmals auch als «Krumme Brücke» bezeichnet. Das achtjochige Bauwerk befindet sich südwestlich des Bischofszeller Stadtzentrums und führt mit einem schmalen Weg über die Thur. Die alte Thurbrücke in Bischofszell besteht im Übrigen aus Tuff- und Sandsteinen. Seit 1969 ist die Brücke für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Zahlreiche Veränderungen im Laufe der Zeit
Der Bau der krummen Thurbrücke geht ins Jahr 1479 zurück. Rund 8 Jahre später war die Flussüberquerung schliesslich fertig. Im 16. Jahrhundert wurden beidseitig Strömungsteiler ergänzt, um die Brücke vor der oft steigenden Thur zu schützen. Im Laufe der Zeit baute man balkonartige Inseln an, um der Bevölkerung einen Platz zu schaffen, falls Kutschen die Überführung nutzten. Ebenfalls wurde die Strassenbreite erhöht und ein Geländer befestigt. Nachdem in den 1970er Jahren eine neue Thurbrücke die alte ersetzte, entschied man sich, die ursprüngliche Brückenform ohne Fussgängerinseln wieder herzustellen. Heutzutage kannst du bei einem Spaziergang über die alte Thurbrücke vereinzelt das originale Kopfsteinpflaster bestaunen.
Die Sage der krummen Brücke
Laut einer Sage liess Bischofszell in Absprache mit dem Bischof Otto IV. von Konstanz die alte Thurbrücke erbauen, nachdem zwei Buben aus adligem Haus bei einem Unwetter in der reissenden Thur ertrunken waren. Die verzweifelte Mutter der Verunglückten suchte mit ihrem Hab und Gut sowie der Bitte eine Brücke zu errichten die Amtsmänner auf. Damit wollte sie andere Mütter vor ihrem Schicksal bewahren.