Bischöfliches Schloss in Chur
Das bischöfliche Schloss gegenüber der Kathedrale in der Kantonshauptstadt Chur beherbergt den Bischofssitz und die Diözesanverwaltung der katholischen Diözese. Die um einen Innenhof gebaute Anlage wurde im 18. Jahrhundert durch Joseph Benedikt von Rost errichtet. Der damalige Bischof stammte aus Tirol und der ausdrucksvoll dekorierte Bau ist stark durch den österreichischen Barock beeinflusst. Direkt hinter dem mit Löwenköpfen geschmückten Portal befindet sich eine gewaltige barocke Treppenanlage mit herrlichen Régencestuckaturen, die vom Denkmalschutz zu den besten der Schweiz gezählt werden. Weitere Höhepunkte im Innern sind das Silbergewölbe, das ist eine mit Intarsien belegte Decke der Bibliothek, und der zweigeschossige Rittersaal mit Galerie.
Der Hofplatz
Der Kirchenfürst hat sein bischöfliches Schloss an einem eigens angelegten Hof, einem hoch über der Stadt liegenden dreieckigen Platz errichtet, den man über eine Treppe, die durch einen Torturm führt, erreicht. Rund um den Platz stehen Patrizierhäuser, in denen die Domherren residierten. Das waren Adelige, die von der Domverwaltung eigene Bezüge erhielten und zu den führenden Männern der Stadt gehörten. Der Hofkomplex bildete eine katholische Insel in der protestantischen Stadt.
Geschichte reicht bis in die Römerzeit
Das Schloss wurde in seinen Ursprüngen zunächst auf den alten Mauern eines römischen Kastells im 13. Jahrhundert errichtet. Aus dieser Ursprungszeit ist noch ein Turm, der Masol, erhalten, der früher die Stallungen der Domherren enthielt und später als Hotel genutzt wurde. Noch immer als Bischöfliches Schloss mit Bischofssitz dienend kann das Schlossgebäude selbst leider nicht besichtigt werden. Bei den regelmässigen öffentlichen Führungen des Tourismusbüros kann jedoch der Kathedralenbezirk besichtigt werden.