Die Stiftsbibliothek im Kloster von St. Gallen: eine der bedeutendsten Bibliotheken der Welt
Die traditionsreiche Stadt St. Gallen wurde nach dem Mönch St. Gallus benannt, der sich um 612 im Hochtal der Steinach niederliess. An diesem Ort entstand das Kloster St. Gallen, dessen Mönche durch die Benediktsregel zum kontemplativen Bücherstudium verpflichtet waren. Daher wurde um das Jahr 719 die noch heute betriebene Stiftsbibliothek im Kloster eingerichtet, welche inzwischen zu den weltweit bedeutendsten historischen Bibliotheken der Gegenwart gehört. Als einzige der grossen Klosterbibliotheken aus der Zeit des frühen Mittelalters, welche einen annähernd intakten Bestand an Büchern und weiteren Dokumenten seit dem achten Jahrhundert aufweisen kann, wurde die Bibliothek im Jahre 1983, wie auch der gesamte Stiftsbezirk St. Gallen, zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Die Stiftsbibliothek ist stets einen Besuch wert
Alleine für den beeindruckenden Anblick des zwischen 1758 und 1767 erbauten prunkvollen Barocksaals, der von Meistern aus der Region des Bodensees gestaltet wurde, lohnt sich ein Besuch der Stiftsbibliothek im Kloster. Darüber hinaus beinhaltet die Bibliothek eine umfassende Handschriftensammlung aus dem achten bis elften Jahrhundert, zahlreiche bedeutende Inkunabeln und diverse Druckwerke aus dem 16. Jahrhundert bis heute. Die öffentliche Bibliothek bietet dir einen Einblick in Literatursammlungen zu den Bereichen Mediävistik, Theologie, Kirchen- und Klostergeschichte wie auch Buchwissenschaft.
Bücher ausleihen
Als älteste Bibliothek in der Schweiz kann die Stiftsbibliothek mit einem riesigen Buchbestand aufwarten. Die nach 1900 erschienenen Dokumente kannst du auch ausleihen. Dazu sind ein Identitätsausweis und eine Benutzerkarte erforderlich. Die wichtigsten Nachschlagewerke kannst du im Lesesaal studieren, in dem sich auch ein Computer mit einem Bibliothekskatalog und freiem WLAN-Zugang befindet.
Bildmaterial: © Stiftsbibliothek St.Gallen