Wer immer schon wissen wollte, was sich hinter dem beliebten Schweizer Schwingsport, der umgangssprachlich auch Hosenlupf genannt wird, verbirgt, sollte das Schwingermuseum in Winterthur besuchen. Dies wurde 2009 von Irène Bodenmann-Meli gegründet, der Tochter der Schwingerlegende und Schwingerkönigs Karl Meli, der an nicht weniger als 125 Kranzfesten teilgenommen hat. Irène Bodenmann-Meli wollte nicht nur ihrem Vater ein Denkmal setzen, sondern vor allem den Sport für kommende Generationen lebendig halten.
Lange Tradition
Bereits seit dem Mittelalter zählte das Schwingen zum festen Bestandteil der eidgenössischen Festkultur der Hirten und Bauern, das sich im 19. Jahrhundert auch in den Städten etablierte, wo der Sport allmählich durch Verbände organisiert wurde. Der traditionelle Männersport wurde in den letzten Jahren auch bei Frauen beliebt, so ist etwa die Museumsgründerin Irène Bodenmann-Meli selbst aktive Schwingerin.
Mann gegen Mann
Die Schwinger sind hauptsächlich Amateure und kämpfen Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau. Auf einer Arena aus Sägemehl greifen sich die Kontrahenten an die sogenannte Schwingerhose und versuchen den Gegner auf den Rücken zu zwingen. Gewonnen hat, wer den Unterlegenen mit beiden Schulterblättern und dem Drittel des Rückens zum Liegen bringt. Der Sieger des gesamten Wettkampfes erhält den Titel "Schwingerkönig", den er ein Leben lang tragen darf.
Liebevolle Gedenkstätte
Im Schwingermuseum Winterthur finden sich liebevoll aneinandergereiht die Trophäen Karl Melis aus 25-jähriger Sportlerkarriere, viele weitere Erinnerungsstücke von weiteren Schwingern sowie eine Glocken- und Treichelgalerie. Auch wird die Geschichte des allseits beliebten Sportes sehr anschaulich dargestellt. Es ist das einzige Museum dieser Art in der Schweiz.