Liechtensteins historische Wohnkultur erleben: das Bäuerliche Wohnmuseum in Schellenberg
Das auf dem Eschnerberg gelegene Schellenberg, die flächenmässig kleinste Gemeinde im Fürstentum Liechtenstein, kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Etwa 3000 vor Christus war der Eschnerberg bereits besiedelt. Im Jahre 1518 entstand hier ein Bauernhaus in Blockbauweise, das von 1814 bis 1964 von der Familie Biedermann bewohnt wurde. Einige Umbauten wie auch Verlegungen hatte dieses, für die Bauweise der Zeit nach 1500 typische, Bauernhaus bereits hinter sich, als das Liechtensteinische Landesmuseum im Jahre 1994 darin ein Bäuerliches Wohnmuseum einrichtete und der Öffentlichkeit zugänglich machte. In den beiden Jahren zuvor war das historische Gebäude zum letzten Mal verlegt und unter Denkmalschutz gestellt worden.
Das Alltagsleben in Liechtenstein um 1900
Ein Besuch im Bäuerlichen Wohnmuseum in Schellenberg verschafft dir nicht nur einen Eindruck von der Bauweise des späten Mittelalters, sondern vermittelt dir auch sehr anschaulich, wie die Bevölkerung Liechtensteins um 1900 herum lebte. Das Haus wurde mit historischen Alltagsgegenständen aus dieser Zeit eingerichtet, zu denen neben Küchenutensilien auch eine alte Nähmaschine und historische Kleidungsstücke gehören. Das Bauwerk selbst ist bereits sehr sehenswert. Der Kantholz-Blockbau wurde mit Moosen und Flechten isoliert. Die meisten der verwendeten Pflöcke und Nägel sind aus Holz, da Eisenelemente vermieden wurden.
Ein Besuch im Museum
Das Bäuerliche Wohnmuseum in Schellenberg findest du unweit des Gemeindezentrums. Rund 100 Meter entfernt liegt eine Kirche, bei der du parken kannst. Jeweils am ersten und letzten Sonntag der Monate April bis Oktober kannst du das Museum von 14.00 bis 17.00 Uhr besuchen. Auf Anfrage sind auch Gruppenführungen ausserhalb dieser Öffnungszeiten möglich.