Das bedeutende Renaissanceschloss Johannisburg in Aschaffenburg
Das gewaltige Schloss Johannisburg an den Ufern des Mains in Aschaffenburg gehört zu den bedeutendsten Gebäuden der Spätrenaissance in Deutschland. Seit dem 15. Jahrhundert waren Kunst und Kultur in Europa zu einer Art Revolution aufgebrochen, in der sich der Mensch in den Mittelpunkt der Schöpfung stellte und neue Dimensionen der Baukunst erschuf. Bewusst knüpften Bauherren wie der Kurerzbischof Johann Schweikard von Kronberg hier an antike Bauformen an.
Verzierungen und mächtiger Baukörper
Die zahlreichen Verzierungen zeigen die Verspieltheit der Zeit und den Anspruch an ein schönes und glückliches Leben schon im Diesseits auf, die grossen Dimensionen betonten den Herrschaftsanspruch der Bauherren. Die stolze, aber schlichte Architektur der Gotik, sichtbar vor allem in sakralen Bauten, wurde durch diese Bauweise weitgehend abgelöst.
Schätze der mitteleuropäischen Kultur
Die Gemäldegalerie enthält unter anderem mehrere Werke des Malers Lucas Cranach des Älteren. Cranach begründete eine Malschule. Seine Werkstatt hinterliess mehr als 5000 Bilder, die weniger dem verspielten italienischen, sondern dem nüchternen nordeuropäischen Stil entsprachen. Wie bei den Italienern trat aber auch hier die Schönheit und Individualität des Menschen in das Zentrum.
Modelle der wichtigsten Gebäude der Welt
Bestechend auch für das Kinderherz ist eine Sammlung mit einigen aus Kork hergestellten, massstabgerechten Architekturmodellen römischer Gebäude wie des Colosseums. Sie wurden witzigerweise vom Hofkonditor Carl May und seinem Sohn angefertigt. Weitere Höhepunkte sind die Triumphbogen und der erste Kuppelbau des römischen Pantheons.
Sprechender Altar in der Schlosskapelle
In der Schlosskapelle steht der entzückende Altar des Bildhauers Hans Juncker, dessen 31 Alabasterfiguren und 150 Relieffiguren in einer Licht- und Toninstallation ihre Geschichte erzählen.
Bildnachweis: © Bayerische Schlösserverwaltung